Ideen eines Morgen

Um Schritte in eine gute Zukunft zu gehen, sollten wir sie uns erst einmal vorstellen können.
Mein Morgen ist z.B. Freiraum, flexibel, in Bewegung, bequem, gesund, Genuss und leicht. Und deins?

Mehr Zeit für mich, dich und uns!

Weniger Stress, mehr Familien- und Freizeit. Und dazu mehr Möglichkeiten, das Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten. Wie sähe so eine Zukunft aus?

Mein Morgen ist Freiraum:

Montag, 9 Uhr morgens – meine Schwester ist zu Besuch und wir frühstücken gemütlich. Die Zeit können wir uns nehmen, denn die meisten arbeiten weniger. So habe ich mehr Freude am Job und mehr Zeit für Familie, Freunde, und für gesellschaftliches Engagement. Viele, die früher zwar gut bezahlte Jobs hatten, litten oft z.B. an Burn-out. Jetzt verdienen einige davon weniger, aber alle verdienen genug. Und dafür leben wir gesünder. Die Zeit ist für die meisten viel wertvoller. Diejenigen, die vorher trotz langer Tage wenig verdient haben, haben jetzt auch kürzere Arbeitszeiten und dennoch genug für ein gutes Leben. Viele nutzen diese Freiräume, indem sie sich ehrenamtlich engagieren, Dinge selbst machen und sich in der Freizeit weiterbilden. Wir Menschen stehen im Mittelpunkt, Materielles ist nicht mehr so wichtig.
– Ja, das ist utopisch. Aber sind kleine Schritte nicht besser als keine? Lasst uns drüber reden: Wie sieht dein Morgen aus?


Personalisierbare Begleiter – modulare Technik

Neue Kamera? Kein Problem. Display kaputt? Einfach selber tauschen. Den Akku sowieso. Solche Smartphones gibt es mit dem Fairphone und den Shiftphones schon heute: Sie setzen unter anderem auf eine möglichst modulare Bauweise.

Mein Morgen ist flexibel:

Bei neuen Entwicklungen oder Defekten brauche ich nur ein Teil statt des ganzen Gerätes auszutauschen. Wenn man weiterdenkt, kann die Modularität vieles möglich machen: Personalisierungen, Optimierungen, Upgrades, und das nicht nur bei Smartphones! Wäre es nicht schön, sich technische Geräte für den eigenen Bedarf selbst zusammenstellen und dann möglichst lange behalten zu können?
Denn bei einem weltweit wachsendem Bedarf an Technik werden die Ressourcen immer knapper. In Zukunft sind wir deshalb auf einen nachhaltigen und kreativen Fortschritt der Technik – und der Software – angewiesen, der weniger verbraucht und in Kreisläufen denkt. Und wie stellst du dir dein Morgen vor?


Mobilität neu erleben

Mit dem Flieger ist man schnell am Ziel, aber man reist nicht gerade umweltfreundlich. Wie wäre es, wenn wir neue, spannende Reise-Erlebnisse schaffen würden und der Weg wieder zumindest Teil des Ziels sein kann?

Mein Morgen ist in Bewegung:

In meiner Wunsch-Zukunft kann ich auch spontan neue Ecken von Deutschland und Europa entdecken, ohne in den Flieger zu steigen. Von A nach B komme ich schnell genug, aber vor allem bequem, entspannt und umweltfreundlich mit modernen Zügen. Ich denke, vielen würde etwas dazu einfallen, wie ein optimaler Schienenverkehr für die Zukunft aussehen könnte ...
Der Weg kann jedenfalls viel mehr bieten als Hektik und Warteschlangen an Flughäfen. Mit optimierten Zügen wäre man vielleicht ein bisschen weniger schnell am Ziel, aber dafür verpasst man auch weniger von der Reise. Vielleicht überrascht einen ja eine interessante Station, an der man dann, im Gegensatz zum Flieger, spontan aussteigen kann. Aber der Termindruck, der Stress? Davon gibt‘s in meinem Traum-Morgen auch weniger. Wie sieht deins aus?


Alles da: Das Hier neu entdecken

Online bestellen geht oft schnell und ist einfach. Aber es ist auch unpersönlich, sorgt für mehr Lieferverkehr und Emissionen. Was wäre, wenn wir die Möglichkeiten vor unserer eigenen Haustür neu entdecken würden? Wir könnten uns und unserer Umgebung etwas Gutes tun.

Mein Morgen ist bequem und gesund:

Alles, was ich brauche, gibt‘s in der Nähe. Arbeiten, einkaufen und meine Freizeit gestalten kann ich, ohne weit fahren zu müssen. Lebensmittel kommen hauptsächlich von modernen ökologischen Höfen aus der Region. Die grünen Parks mit Erlebnis-Elementen bieten Möglichkeiten zur Entspannung und Bewegung. Große Supermarktketten findet man weniger. Dafür gibt es kleine sympathische Geschäfte, die gut für die Wirtschaft vor Ort sind. Auch ein modernes Einkaufszentrum für regional Hergestelltes und kreative Upcycling-Produkte, Repair-Cafés und Wochenmärkte bereichern den Alltag, und auf dem Dorf gibt‘s genossenschaftliche Läden. So wird es auch wieder spannender, andere Orte zu besuchen, weil es nicht überall genau gleich aussieht. Und wie stellst du dir dein Morgen vor?


Genuss feiern – bewusst gönnen

Hmmm – was für ein Genuss! Was kannst du besonders genießen? Verbindest du damit bestimmte Momente? Lässt du von deinem Leibgericht auch keinen einzigen Krümel übrig?

Mein Morgen ist Genuss:

Was ich so sehr genießen kann, ist für mich etwas Besonderes, es ist wertvoll. Ich denke, durch Wertschätzung, zum Beispiel gegenüber unseren Lebensmitteln, können wir überhaupt erst richtig genießen. Schließlich wird das Erlebte so viel weniger beliebig, es hat eine Bedeutung für uns. Deshalb kann der Genuss automatisch bewusster und wertvoller sein, wenn die konsumierten Dinge zu etwas Besonderem werden. Und das meiste, das man sich nur hin und wieder mal gönnt, bleibt auch etwas Besonderes.
Ich stelle mir eine gute Zukunft vor, in der man viel mehr Wert auf diese Art des bewussten Genießens legt. Durch diese Wertschätzung könnten auch Ressourcen gespart werden. Denn was für uns von Bedeutung ist, wollen wir ja nicht verschwenden. Wir möchten es bewahren, damit wir es uns zwischendurch mal wieder gönnen können. Und wie sieht dein Morgen aus?


Leicht und frei – mit Sharing

Weniger Ausgaben und weniger Sorgen. Dafür mehr Platz für Wichtiges, mehr Gelassenheit und Zeit für Spaß. Ganz nebenbei werden auch weniger Rohstoffe verbraucht und ordentlich produzierte Produkte gefördert. Wie das geht?

Mein Morgen ist leicht:

Ich stelle mir vor, dass man weniger Dinge kaufen muss und so zu Hause viel weniger Platz für Unnötiges verbraucht. Gegenstände, die ich nur selten nutze – wie spezielle Technik, Werkzeug, vielleicht ein Auto oder was mir noch einfällt – teile ich mir mit Menschen in meiner Umgebung.
Neben Geld und Platz spare ich so außerdem Zeit, die sonst für nervige Tätigkeiten drauf gehen würde: Dinge abstauben und in Ordnung halten, die man so gut wie nie benutzt, zum Beispiel. Oder vor dem Kauf stundenlang recherchieren, was das Günstigste oder das Beste ist. Diese Arbeit teilt man sich eben auch mit anderen. Gemeinsam kann man sich dann sogar richtig gute Produkte leisten, die langlebig sind und für die man das Geld alleine nicht ausgeben würde oder könnte. Und wie sieht dein Morgen aus?